Holle - die große Muttergöttin

Hollezeit - Winterzeit - Holle, die germanische Muttergötting, Foto Petra Hinze, Frauenwissen und Schamanismus
Hollezeit - Winterzeit

Großen und Kleinen ist meist Frau Holle aus dem Märchen der Gebrüder Grimm bekannt. Darüber hinaus ranken viele Sagen und Mythen weit über unsere Lande hinaus. Besonders im bayrischen Raum genießt Holle, auch Holla genannt hohes Ansehen. Sie gilt auch als Hausgöttin, weil sie als mild gesonnene Göttin Haus und Hof und deren Pflanzen und Tiere schützt.

 

Ursprünglich ist die Holle eine germanische Erd, Himmels und allgegenwärtige Muttergöttin. Ebenso ist sie eine Verkörperung der Natur. Als Himmelsgöttin regiert sie über die Elemente, das Wetter und die Jahreszeiten. Das wissen wir, denn wenn im Himmel fleißig die Betten aufbereitet werden fällt der Schnee vom Himmel.

 

Überliefert ist, das sie Krankheiten abnimmt und mit in ihrem Hollenreich nimmt. Als Repräsentat ist es der Holunderbusch, ihm wurden die Krankheiten übertragen. Er besitzt die direkte Verbindung zu Holles Reich, dadurch vermag er die Dinge in die Tiefe zu ziehen. Daher durfte früher der Holunder auf keinem Grundstück fehlen. Ihr zu ehren wurde der Göttin weiße Speisen und Getränke dargebracht.

 

Sie ist Herrin der Spinnerinnen, so manche Fäden hält sie zusammen. Ihre Gesetze sollten beachtet werden, denn sie schaut gerecht nach Recht und Unrecht. 

 

Als Erdgöttin wohnt sie im inneren des Berges, in Höhlen, Brunnen, Teiche und Quellen. Heilige Stätten - Wasser und Fruchtbarkeit. Riten zum Kinderwunsch sind bekannt. Der im Titisee Schwarzwald ist ein Beispiel davon. Titi oder Teti heißt im Allemanischen Kindlein. Aus der lokalen Sage stammen aus dem Tetisee die Kinder. Das Kinder aus dem See stammen waren in Mitteleuropa weit verbreitet. So gibt es in Nordhessen einen Hollenteich mit der gleichen Bedeutung.

 

Wenn sie ihre Haare kämmt scheint die Sonne, Schäfchenwolken am blauen Himmel entstammen ihrer Schafherde, wenn sie kocht verhüllt sie die Erde im Nebel, wenn sie ihre Schleier wäscht regnet es auf der Erde und wenn sie ihre Betten ausschüttelt schneit es auf der Erde. Dann ist es Winterzeit.

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